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Tipps gegen die Montag-Morgen-Angst

Vielleicht kennst du dieses Montag-Morgen-Angst Phänomen, das nicht wenige Menschen betrifft, und zwar am Montagmorgen aufzuwachen und ein Gefühl von Angst, Nervosität und Unbehagen zu verspüren. Manchmal kommen auch körperliche Beschwerden dazu wie Kopfschmerzen, Bauchweh oder Übelkeit. Auch wenn es keine genauen statistischen Daten dazu gibt, wie viele genau davon betroffen sind; der Begriff “Montagmorgen-Angst” ist tatsächlich mittlerweile unter Psychologen und Therapeuten geläufig. Nicht immer hat es mit der Emotion Angst zu tun. Manche Personen reagieren am Montagmorgen auch niedergedrückt, traurig, reizbar und eher depressiv.

Take Home Messages

Die Ursachen für die Montag-Morgen Angst sind vielseitig. Oft liegt es am Job selbst, manchmal aber auch an persönlichen Umständen und den eigenen Einstellungen.
Identifiziere die persönlichen Ursachen deiner Montag-Morgen Angst, um das Problem direkt an der Wurzel anzupacken.
Wenn die Angst am Morgen kommt, solltest du sie akzeptieren und ihr Raum geben, ohne sie zu unterdrücken.

Die Montag-Morgen-Angst kann verschiedene Ursachen haben. Zu nennen sind hier die individuelle Arbeitssituation des Betroffenen, die Arbeitsbelastung, die allgemeine Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit im Job und auch persönliche Umstände und Einstellungen. Sehr häufig betrifft es Menschen, die in die neue Arbeitswoche starten und auf der Arbeit dann mit einer Vielzahl von Aufgaben und Verpflichtungen zu rechnen haben. Der Gedanke an die Arbeit und an die vielen To-Dos, die vor einem liegen, kann schnell zu einem Gefühl der Überforderung führen, das sich wiederum in Angst umwandeln kann: Angst zu bekommen, es nicht zu schaffen, die Probleme in der Woche nicht zu lösen oder die gesamte Belastung nicht auszuhalten.

Was ist die genaue Ursache bei dir? Diese Frage solltest du dir wirklich ernsthaft stellen, wenn du mit der Montag-Morgen-Angst zu kämpfen hast. Dafür solltest du in dich gehen und in dich hineinspüren. Vielleicht erkennst du, dass deine Arbeit langweilig oder zu monoton ist und dich einfach nicht mehr erfüllt? Das wären dann natürlich Faktoren, die Woche für Woche sehr demotivierend sein können. Wenn du deine persönliche Ursache kennst, kannst du auch schneller auf die Lösung des Problems kommen. Im Falle der fehlenden Sinnhaftigkeit und Leidenschaft bei der Arbeit, wäre generell über deine Arbeitssituation nachzudenken und auch dort direkt anzusetzen. In diesem Fall will die Angst dir wahrscheinlich etwas sagen, und zwar: “Ich muss etwas verändern”. Eine weitere Idee könnte sein, dass du erstmal alles aufschreibst, was du an deinem Job schätzt und gut findest, welche Erfolge du erreichen möchtest oder welche neuen Möglichkeiten sich bei deiner Arbeit vielleicht doch bieten könnten. Um die Montag-Morgen Angst abzulegen, solltest du auf jeden Fall beginnen, eine positive Einstellung zu deiner Arbeit zu entwickeln.

Wenn diese wichtigen Fragen zu nichts führen und die Angst trotzdem immer wiederkehrt, wie gehst du dann am besten mit diesem beklemmenden Gefühl um, das dich meist kurz nach dem Aufwachen erschleicht?

Zunächst lassen sich einige sinnvolle Vorkehrungen treffen, damit das ungute Gefühl am Montagmorgen reduziert wird. Du könntest dir bspw. am Wochenende etwas Zeit nehmen, um deine Woche vorauszuplanen und vorab schon ein bisschen alles zu durchdenken und zu organisieren. Es kann bereits sehr helfen, sich besser auf den Montag Morgen vorzubereiten. Einen Überblick über die Prioritäten der nächsten Woche schwarz auf weiß zu sehen, kann dein Gefühl von Überwältigung am Montagmorgen verringern. Bei der Planung solltest du übrigens auch positive Aktivitäten für die nächste Woche einbeziehen, auf die du dich freuen kannst. Überlege dir wirklich schöne Dinge, die du in der neuen Woche neben Arbeit und Alltag noch unternehmen willst, z.B. einen Freund treffen oder auf eine Party gehen. So wird der Montagmorgen gleichzeitig zu einem freudigen Ereignis, der mit Vorfreude die schöne Woche einläutet.

Und dann noch ein ganz konkreter Tipp, wenn die Angst auftaucht. Das ist vielleicht der wichtigste Tipp überhaupt, wenn du morgens mit dem unangenehmen Montag-Morgen-Gefühl aufwachst. Was könntest du in der Situation ganz konkret tun? Auch wenn es paradox klingt, solltest du die Angst zunächst akzeptieren, die jeden Montagmorgen bei dir anklopft. Du solltest sie begrüßen und willkommen heißen. Du solltest sie vollkommen annehmen und einfach erstmal da sein lassen. Spüre in das Gefühl der Angst hinein, lass alle Gefühle zu und du wirst vermutlich merken, dass die Angst bzw. das negative Gefühl wie eine Welle über dich kommt, aber nach wenigen Minuten auch schon wieder abflacht. Drück die unangenehmen Gefühle nicht weg, sondern tue genau das Gegenteil. Gib der Angst Raum, sich bemerkbar zu machen, und lass sie einfach durch den Körper fließen, wie eine Welle, die vorbeigeht. Schau der Angst förmlich dabei zu, wie sie langsam aus dem Körper geht. Wie ein externer Beobachter, der sich nicht aktiv in den Prozess einmischt. Und nachdem die Welle vorbeigezogen ist, stehe auf und starte in den Tag. Sei dabei achtsam und im Hier und Jetzt. Denk nicht zu viel an den Tag und was du alles zu erledigen hast. Denke nur an den nächsten Schritt. Aufstehen, Zähne putzen, duschen, frühstücken, Kaffeetrinken, usw. Wenn am Dienstag die Angst schließlich wieder verschwunden ist und du wieder voll im Arbeitsalltag angekommen bist, solltest du nochmal alles Revue passieren lassen und am besten deine nachträglichen Erkenntnisse schriftlich festhalten. Das fördert deinen Lernprozess und so wirst du mit der Zeit immer geübter, mit der Angst umzugehen, um sie am Ende ganz loslassen zu können.

FAZIT: Die Montagmorgen-Angst ist ein Phänomen, das viele Menschen betrifft. Die Ursachen dafür sind vielseitig, oft liegt es am Job selbst, manchmal aber auch an persönlichen Umständen und den eigenen Einstellungen. Es ist empfehlenswert, positive Aspekte der eigenen Arbeit zu erkennen und eine positive Einstellung zum eigenen Job zu entwickeln. Generell solltest du versuchen, zunächst die Ursachen deiner Angst zu identifizieren, um das Problem direkt an der Wurzel anzupacken. Vielen hilft es, vorab Wochenpläne zu erstellen, um einen Überblick zu schaffen und so das Gefühl der Überwältigung am Montagmorgen zu reduzieren. Wenn die Angst am Morgen kommt, solltest du sie akzeptieren und ihr Raum geben, ohne sie zu unterdrücken. Die Angst kommt und geht, und nachdem sie abgeflacht ist, solltest du deine Erkenntnisse dazu reflektieren und gegebenenfalls schriftlich festhalten. Mit Übung, Planung und Beobachtung kannst du schließlich Herr über deine Montag-Morgen-Angst werden.

Autor: Dr. Ulrich Weber

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