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Was mache ich bei einer Panikattacke?

Panikattacken sind ein Klassiker in der Reihe der Angststörungen und sie können bei allen Angststörungen vorkommen. Nicht nur bei der Panikstörung. Sie kommen entweder aus dem Nichts oder in Verbindung mit bestimmten Situationen oder Gedanken, zum Beispiel auch bei impulsiven Zwangsgedanken. Es kommt also ein absurder Gedanke, der einem Angst macht, und schon bekommt man eine Panikattacke. Was passiert da genau? Während einer Panikattacke hat man das Gefühl, der Angst vollkommen ausgeliefert zu sein. Man hat das Gefühl, nicht klar denken zu können und befindet sich in einem Zustand eines Kontrollverlustes.

Take Home Messages

Panikattacken können bei allen Angststörungen vorkommen
Vermeidung, Ablenkungsverhalten oder Sicherheitsverhalten sind kontraproduktiv bei einer Panikattacke
Um Panik langfristig zu vermeiden, sollte auch an Glaubenssätzen und Einstellungen gearbeitet werden.

Die Emotionen und Symptome während einer Panikattacke sind äußerst unangenehm und werden oft als “schrecklich “empfunden. Betroffene verspüren oft das Gefühl, den Verstand zu verlieren, keinen Atem zu bekommen oder glauben, einen Herzinfarkt zu erleiden. Wer schon mal eine Panikattacke erlebt hat, kennt das. Sie wird oft als so schlimm empfunden, dass die Erwartungsangst, erneut eine Panikattacke zu erleiden, so enorm ist, dass viele Betroffene manchmal den ganzen Tag damit verbringen, ständig auf ihren Körper zu achten, den Puls zu checken etc., um solche extremen Angstzustände fortan zu vermeiden.

Aber was sollte man tun, wenn man gerade eine Panikattacke erlebt? Es ist wichtig zu verstehen, dass alle Versuche, während einer Panikattacke irgendwie zu handeln, wie z.B. kaltes Wasser zu trinken, Musik zu hören oder Beruhigungsmittel zu sich zu nehmen, kontraproduktiv sind. Zumindest auf lange Sicht. Man denkt vielleicht, “das hilft mir” oder “in der Vergangenheit ist die Panik doch damit weggegangen”. Aber die Wahrheit ist: Die Panik geht von ganz allein weg. Oft wird sie durch Ablenkung oder Handeln eher weiter verlängert oder verschlimmert.

Stattdessen ist es ratsam, die Panikattacke bewusst und ohne Widerstand zu erleben, da dies dazu beiträgt, ihre Bedrohlichkeit zu verringern. Das heißt, du solltest deine Panikattacke ganz bewusst annehmen und sie wie eine Welle über dich ergehen lassen. Hört sich jetzt erstmal paradox an und klingt schwierig. Aber das ist der Weg! Du solltest dir wirklich merken: Die Panik geht von ganz allein vorbei. Und du bist sicher. Jederzeit, auch wenn du schwitzt oder der Puls in die Höhe schießt. Es handelt sich um irrationale Ängste, nicht um eine rationale Angst, in der du wirklich um Leib und Leben fürchten musst. Jegliche Formen der Vermeidung, der Ablenkung oder des Sicherheitsverhaltens führen zur Aufrechterhaltung der Panik und vergrößern schließlich deine Erwartungsangst, also die Angst vor der nächsten Panikattacke.

Nachdem die Panik abgeklungen ist, gilt es in einem zweiten Schritt herauszufinden, welche Glaubenssätze und Einstellungen eigentlich immer wieder dazu führen, dass bei dir Panikattacken auftreten. Hier gilt es, die unbewussten, aber auch bewussten Gedanken und Mechanismen, die im Hintergrund ablaufen und dein Nervensystem überreizen, herauszufinden, um sie dann Schritt für Schritt umzustrukturieren. Wenn du es schaffst, diese Mechanismen zu identifizieren, kannst du sie auch verändern und so langfristig Panikattacken vermeiden. Ganz wichtig ist also die nachträgliche Reflexion über die Panikattacke.

FAZIT: Panikattacken können bei allen Angststörungen vorkommen und führen zu unangenehmen Emotionen und Symptomen. Während einer Panikattacke ist es kontraproduktiv, mit Vermeidung, Sicherheitsverhalten oder Ablenkung zu reagieren. Stattdessen sollte man die Panikattacke bewusst und ohne Widerstand erleben, um ihre Bedrohlichkeit zu verringern. Nach der Attacke sollte man herausfinden, welche Glaubenssätze und Einstellungen immer wieder dazu führen, dass Panikattacken auftreten, um sie dann langfristig zu vermeiden.

Autor: Dr. Ulrich Weber

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