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Angstbehandlung ist ein Prozess

Es gibt nicht den einen Tipp oder Shortcut, oder die eine Wundermethode, die deine Ängste auflöst. Wenn du so etwas liest, oder jemand so etwas verspricht, solltest du dem zumindest mit Skepsis begegnen. Angsttherapie ist gleichzeitig auch Persönlichkeitsentwicklung, und da steckt das Wort “Entwicklung” drin. D.h. der Weg zur Angstfreiheit ist ein Entwicklungsprozess mit verschiedenen Etappen. Veränderung braucht seine Zeit, besonders wenn es sich um Ängste handelt, die du vielleicht schon seit deiner Kindheit mit dir herum schleppst.

Take Home Messages

Angstbehandlung ist ein Prozess mit verschiedenen Etappen
Der Weg zur Angstfreiheit ist Teil der Persönlichkeitsentwicklung
Um deine Angst zu überwinden, musst du in deinem Gehirn Lernpfade der Angst abbauen und neue Pfade von Angstfreiheit aufbauen

Es ist vielleicht vergleichbar mit einem gebrochenen Arm. Auch dieser heilt nicht von heute auf morgen. Zuerst wird er in einer chirurgischen Operation gerichtet, anschließend eingegipst und dann muss man der Heilung Zeit geben. Und so ist in den allermeisten Fällen auch bei der Angst bzw. der Angststörung.

Ob dieser Prozess nun kurz oder lang ist, hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Ein Faktor ist sicher, wie stark die Ängste ausgebildet sind bzw. wie stark sie im Unterbewusstsein eingebrannt sind. Kleinere Phobien lassen sich zum Beispiel relativ schnell behandeln, während die Erfahrung gezeigt hat, dass tiefergreifende Angststörungen einfach ihre Zeit brauchen.

Fakt ist, die Veränderung ist nur dann nachhaltig, wenn sich auch die Einstellung und die Glaubenssätze der Patienten verändert haben. Und diese Einstellungsveränderung der tieferliegenden Grundüberzeugungen braucht einfach seine Zeit. Es muss sich ins Unterbewusstsein setzen. Es geht ums “Lernen und Verstehen”, und so etwas geschieht nicht über Nacht. Wenn wir das mit der Persönlichkeitsentwicklung vergleichen, so entwickelt sich die Persönlichkeit ja auch nicht über Nacht.

Alle Patienten, die schnelle Fortschritte gemacht haben, waren in ihrer Therapie allesamt bereits gut kognitiv vorbereitet. Sie wussten, wie Angst im Körper entsteht und waren bzgl. ihrer eigenen Ängste sehr reflektiert. Und das ist entscheidend.
Um deine Angst nachhaltig zu besiegen, ist es total wichtig, dass du deine angstbezogenen Glaubenssätze verändern sowie deine Einstellung und Denkweise. Dein neues Verständnis über Ängste muss sich in deinem Unterbewusstsein setzen. Zur wirklichen Heilung deiner Angststörung gilt es, die neuen Verhaltensweisen, die du im Rahmen deiner Therapie erlernst, zu verinnerlichen. Sie müssen zum Automatismus werden, während der Automatismus des “Angst Denkens” gestoppt werden muss.

Wenn man von Angst spricht, ist übrigens immer von der irrationalen Angst die Rede. Wie entsteht so eine irrationale Angst? Im Grunde kann man sich das bei der irrationalen Angst so vorstellen, als hättest du etwas falsch gelernt. Wahrscheinlich hast du einen Führerschein und irgendwann mal Autofahren gelernt? Wenn du schon länger Auto fährst und erfahren bist, denkst du mit Sicherheit nicht mehr darüber nach, was du alles parallel tun musst. Du schaltest mit deiner rechten Hand und überholst automatisch mit Schulterblick, usw. Aber genau dieser Automatismus in deinen Gedanken ist bei Angst und auch bei Zwängen das Hauptproblem. Es haben sich Lernpfade der Angst im Gehirn aufgebaut, durch verschiedenste Prägungen und Erfahrungen, und diese müssen wieder abgebaut werden. Daneben müssen neue, hilfreichere und angstfreie Lernpfade entwickelt werden. Im Fachjargon spricht man von der sogenannten Neuroplastizität. Indem du die alten Angst-Pfade nicht mehr betrittst, werden sie mit der Zeit abschwächen und stattdessen baut sich dein Gehirn nach und nach die neuen Pfade auf, Pfade der Angstfreiheit. Genau das ist der Weg. Wenn du die AngstAkademie Kurse durchführst, wird dir dieser Weg Schritt für Schritt aufgezeigt.

Fazit: Der Weg zur Angstfreiheit bedeutet, die Lernpfade der Angst in deinem Gehirn abzubauen und neue Pfade von Angstfreiheit aufzubauen. Dieser Weg ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht, sondern indem du dich deinen Herausforderungen tagtäglich stellst. Indem du neue Routinen entwickelst, die deine Ängste abbauen, statt sie aufrechtzuerhalten. Indem du dich tagtäglich deinen Ängsten stellst.

Autor: Dr. Ulrich Weber

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